Fast die Hälfte der Bezüger und Bezügerinnen von IV-Renten ist auf Ergänzungsleistungen angewiesen. Inclusion Handicap, der Dachverband der Behindertenorganisationen Schweiz, ist erleichtert, dass der Bundesrat gemäss seiner Botschaft zur Reform der Ergänzungsleistungen das Leistungsniveau erhalten will. «Die steigenden Mieten sind für viele Menschen ein existenzielles Problem geworden», sagt Julien Neruda, Geschäftsleiter von Inclusion Handicap. «Diese Leistungen müssen unbedingt den realen Preisen angepasst werden.»
Einer Familie werden maximal 1‘250 Franken des Mietzinses an die Ergänzungsleistungen angerechnet. Dieser Betrag ist seit 2001 unverändert. «Seither haben sich die Mieten um über 20 Prozent erhöht. Der Betrag reicht z.B. für eine fünfköpfige Familie nie aus, um die Miete zu bezahlen», sagt Neruda. «Eine Anpassung an die Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt ist absolut dringend.» Namentlich für Personen im Rollstuhl ist es ein finanzieller Kraftakt, eine Wohnung zu mieten: Rollstuhlgängige Wohnungen sind sehr oft teure Neubauten.