"Menschen mit Behinderungen sollen aufhören sich zu beklagen und dankbar sein für das, was sie haben." Das schrieb jemand offensichtlich erzürnt in einem Online-Kommentar. Die heftigen Emotionen und Erwartungen, die hier zu Tage treten, interessieren uns.
Wie ist das mit dem "dankbar sein"? Wofür sind wir es tatsächlich? Wofür sollen wir es sein, wofür vielleicht nicht? Dankbarkeit sei unter anderem ein Zeichen der Wertschätzung und der Kooperation, schreibt Yvonne Luginbühl. Eva Zurlinden findet, das Gefühl führe zu einer positiven Lebenssicht. Sie frage sich jeden Abend, für welche drei Dinge sie heute dankbar sei. Islam Alijaj hält fest, es gelte den Errungenschaften des Sozialstaates, für die unsere Eltern und Grosseltern gekämpft hätten, mit Dankbarkeit zu begegnen, diese im Interesse von Selbstbestimmung und Inklusion aber trotzdem radikal weiterzuentwickeln. Was meinen Sie dazu?