Persönliche Zukunftsplanung (PZP) verbessert die Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung

"Ich habe erfahren, dass eine Behinderung verunsichert und verängstigt. Sehr viel wurde ‚zugeschüttet‘. Für mich hat PZP etwas Exponentielles an sich. Die dabei erfahrene Freiheit zu träumen und die Freude geben Energie und öffnen neue Möglichkeiten. Ich entdeckte meine Ressourcen und kann meine Handlungskompetenz erheblich ausbauen", erklärt Thomas Z'Rotz, der mit einer Behinderung in Stans lebt. Am Montag stellten die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH) und die Vereinigung Cerebral Schweiz die Studie über die Persönliche Zukunftsplanung (PZP) mit Menschen mit körperlicher und intellektueller Beeinträchtigung und ihr Beitrag zu Veränderungen vor. Thomas Z'Rotz war einer der sieben Referentinnen und Referenten. (Foto: Dorothea Hochuli)

" Nach einer Persönlichen Zukunftsplanung PZP stellen Menschen mit Behinderungen eine Zunahme von Wertschätzung und Selbstbestimmung fest, indem vermehrt ihre Wünsche wahrgenommen, selber Entscheidungen getroffen und die eigenen Interessen vertreten werden", erklärt Judith Adler. Die Dozentin für Forschung und Entwicklung am Institut für Behinderung und Partizipation an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich präsentierte am Montag in Zürich die Studie über die Persönliche Zukunftsplanung (PZP) mit Menschen mit körperlicher und intellektueller Beeinträchtigung und ihr Beitrag zu Veränderungen vor. Die HfH hate die Studie im Auftrag der Vereinigung Cerebral Schweiz durchgeführt. (Foto: Dorothea Hochuli).

Fünf der sieben Referentinnen und Referenten der Präsentation der Studie über die Persönliche Zukunftsplanung (PZP) mit Menschen mit körperlicher und intellektueller Beeinträchtigung und ihr Beitrag zu Veränderungen am Montag in Zürich: Von rechts nach links: • Tobias Zahn, Trainer in Persönlicher Zukunftsplanung PZP, Leiter Büro WINklusion, • Judith Adler, Dozentin Forschung und Entwicklung, Institut für Behinderung und Partizipation, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik in Zürich, • Thomas Z’Rotz, Botschafter und Moderator in Persönlicher Zukunftsplanung • Christina Settelen, Moderatorin in Persönlicher Zukunftsplanung, Pflegeexpertin und Bereichsleiterin Wohnhaus "Blotzi 10" der Vereinigung Cerebral Basel • Thomas Holzgang, Moderator in Persönlicher Zukunftsplanung, Bereichsleitung Eingliederung IV-Stelle Kanton Schwyz. (Foto: Dorothea Hochuli)

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Mit dem Prozess einer "Persönlichen Zukunftsplanung PZP" erreichen Menschen mit Behinderung mehr Selbstbestimmung und erfahren mehr Wertschätzung als bis anhin. Zudem kann PZP positive Veränderungen im Umfeld der Personen bewirken. Dies zeigt eine Studie, die die Vereinigung Cerebral Schweiz gemeinsam mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) heute den Medien und dem Fachpublikum präsentiert hat.

Thomas Z'Rotz, der mit einer angeborenen körperlichen Behinderung in Stans lebt und heute als PZP-Botschafter tätig ist, erinnert sich an seinen Prozess in Persönlicher Zukunftsplanung: "Ich habe erfahren, dass eine Behinderung verunsichert und verängstigt. Sehr viel wurde 'zugeschüttet'. Für mich hat PZP etwas Exponentielles an sich. Die dabei erfahrene Freiheit zu träumen und die Freude geben Energie und öffnen neue Möglichkeiten. Ich entdeckte meine Ressourcen und kann meine Handlungskompetenz erheblich ausbauen."

Dass die Anwendung des Prozesses "Persönliche Zukunftsplanung" vieles bewirkt, erfahren Christina Settelen und Thomas Holzgang in ihrer täglichen Arbeit

  • Christina Settelen, die die Bereichsleitung des neuen Wohnhauses "Blotzi 10" der regionalen Vereinigung Cerebral Basel innehat, erzählt: "Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben keine grosse Auswahl für ihr Ausziehen von zu Hause. Alle sind schwer pflegebedürftig und müssen irgendwo hingehen, wo Pflegeleistungen angeboten werden. Zum Teil können sie nicht mit Worten kommunizieren. Was wir sicherstellen wollen, ist, dass es deutlich beobachtbare Anzeichen dafür gibt, dass sich die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner bei uns wohl fühlen könnten. Das wird mit Hilfe einer Persönlichen Zukunftsplanung festgehalten." ·

  • Thomas Holzgang, Leiter Berufsberatung und Eingliederung in der IV-Stelle des Kantons Schwyz, erklärt: "Kinder mit Behinderung werden heute nicht mehr automatisch in die Sonderschule eingestuft, sondern können ihre Kompetenzen in integrativen Regelklassen weiterentwickeln. Die integrative Berufsausbildung befindet sich jedoch noch in den Kinderschuhen. Wie kann die berufliche Qualifizierung, welche für eine selbstbestimmende und selbstverantwortliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von grosser Bedeutung ist, im ersten Arbeitsmarkt erfolgen? Hier kann PZP ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein. Bei uns steht der Jugendliche im Zentrum. Wir nehmen seine Träume ernst und versuchen durch sein persönliches Netzwerk Schnuppereinsätze zu realisieren, um ihm eine selbstbestimmte Berufswahl zu bieten. Anschliessend versuchen wir ihm bei einem Arbeitgeber des ersten Arbeitsmarktes seine individuell benötigten Rahmenbedingungen zu ermöglichen, damit er seine Ressourcen bestmöglich einsetzen und weiterentwickeln kann. Dank PZP können bereits mehrere Jugendliche aus Sonderschulen ihre Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt absolvieren."

Gemeinsame Medienmitteilung der Vereinigung Cerebral Schweiz, der HfH und des Vereins Winklusion zu den Ergebnissen der Studie, zur Studienpräsentation und zu den nun geplanten Massnahmen.

Zusammenfassung der Studie

Gesamte Studie (in deutsch) zum Download

Lesen Sie mehr zum Engagement der Vereinigung Cerebral Schweiz im Bereich PZP

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